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Viele der "Aktuellen Beiträge" sind zu schade, dass man sie nach kurzer Zeit löscht. Die Verfasser haben oft viel Zeit investiert, um sie zu erstellen. Oft sind die Gedanken auch zeitlos. Deshalb zeigen wir hier Artikel, die vorher auf der Startseite veröffentlicht waren.

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20-jähriges Dienstjubiläum von Pfr. Menzinger

Jubiläum - ein Anlass zum Singen, zum Feiern und Fröhlich sein!

Zu den Überraschungen gehörte auch eine Ausfahrt mit einem extravaganten Dienstwagen, nur für diesen Tag, inklusive Chauffeur.

Dazu hatten wir am 16. Juni einen wunderbaren Grund.  Unser Pfarrer Michael Menzinger und seine Familie sind seit 20 Jahren in unserer Gemeinde.  An Himmelfahrt 2004 hielt er seine erste Predigt und am 20. Juni 2004 wurde er als Pfarrer in Beerbach eingesetzt.

Abschied von Pfarrer em. Ludwig Fink

Aquarell von der St.-Egidien-Kirche

Am 13. Juni nahm unsere Gemeinde Abschied von ihrem langjährigen Pfarrer Ludwig Fink. Er war 18 Jahre lang, von 1985 bis 2003 Pfarrer in unserer Gemeinde und hat in ihr vielfältige Spuren hinterlassen. Er verstand sich in erster Linie als Geistlicher und Seelsorger und viele Gemeindeglieder erinnern sich seiner als ein Seelsorger, der viele Besuche machte. Und obwohl er sich nicht als den großen Macher sah, wurden in seiner Amtszeit auch viele Projekte verwirklicht: Die Beerbacher Kirche wurde renoviert.

Wie Simonshofen zur Pfarrei Beerbach kam

Der Ort Simonshofen

Etwa 540 qkm groß ist das Erlanger Dekanat und es reicht im Osten nahe an die Autobahn München-Berlin heran. Grund dafür ist die ausgedehnte Gemarkung des Ortes Simonshofen, der zur Pfarrei Beerbach und damit zum Erlanger Kirchenbezirk gehört.
Alljährlich um den katholischen Festtag Mariä Aufnahme in den Himmel am 15. August begeht dieser zweitgrößte Ort der Beerbacher Gemeinde mit einem Gottesdienst im Festzelt seine eigene Kirchweih. Der althergebrachte Termin erinnert daran, dass Simonshofen seit seiner Entstehung im 11. Jh. mehr als 500 Jahre zur Pfarrei Neunkirchen am Sand gehörte. Die zweitürmige Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt liegt nur 4,5 km Luftlinie entfernt und von dort setzte im Mittelalter der Aufbau der kirchlichen Organisation im Reichswald bis hin nach Heroldsberg und Kalchreuth ein.

Af der Gschaader Seid’n

Blick in das nördliche Seitenschiff, die "Gschaader Seid'n"

Wir alle pflegen ohne groß darüber nachzudenken bestimmte häusliche Gewohnheiten, die nicht ohne besonderen Anlass geändert werden. Am Esstisch zum Beispiel hat jedes Familienmitglied seinen festen Platz. In öffentlichen Räumen muss man sich erst umschauen und überlegen: Welche Plätze sind noch frei, wo sitze ich für meine Bedürfnisse am günstigsten? Nicht viel anders ist das auch in der Kirche beim Gottesdienst. Gewöhnlich steuern wir da auch gewohnheitsmäßig eine bestimmte Bank an.

Vor genau 600 Jahren

Ansicht des Beerbacher Kirchenviertels, gesehen vom Kirchenberg aus. Bleistiftzeichnung, entstanden vor 1734. (Frhrl. von Welsersches Gutsarchiv Neunhof)

Doch nicht schon wieder ein Jubiläum? Vor 2 Jahren begingen wir die 500. Wiederkehr der Errichtung unserer Pfarrei, vor einem Jahr stand die Einführung der Reformation vor ebenfalls 500 Jahren im Mittelpunkt. Beide Anlässe konnten allerdings nicht so umfassend gefeiert werden, wie es in der Programmvorbereitung vorgesehen war. Die Pandemie schränkte das kirchliche Leben und damit auch diese Jubiläen beträchtlich ein.

Wichhäuschen zeigen die Zeit

Die Turmuhr im Wichhäuschen am Kirchturm

Der Neunhofer Kirchturm weist eine Besonderheit auf, die ihn mit der Jakobuskirche in Schönberg verbindet, sonst aber von vielen benachbarten Kirchen deutlich unterscheidet: Sein spitzer Helm besitzt vier Fachwerkerker, die mittig auf jeder Seite angebracht sind. Sie sehen aus wie vier Häuschen mit Fachwerkgiebeln und Satteldächern und blicken in die vier Himmelsrichtungen. Der altertümliche Fachbegriff für solche Erkeraufbauten lautet „Wichhäuschen“. Ein Wichhaus war ursprünglich ein kleines Gebäude, das auf die Wehrmauer einer Burg oder Stadt aufgesetzt war.

Der rote Mantel

Titelseite der Trauung aus dem Agenden-Kern für die evangelisch-lutherische Kirche in Bayern, Nürnberg, 1856

Frühling und Frühsommer sind auch in unserer Gemeinde beliebte Jahreszeiten für Hochzeitstermine. Vor dem Standesbeamten wird die Ehe geschlossen und erhält damit Rechtsgültigkeit. Eine kirchliche Trauung kann erst danach erfolgen. In einem besonderen Gottesdienst hören die Brautleute Gottes Wort zu ihrem Bund, sie erbitten mit der versammelten Gemeinde seine Begleitung für ihr gemeinsames Leben, und sein Segen wird ihnen zugesprochen. Zumeist findet die kirchliche Hochzeit in festlichem Rahmen an einem Samstag statt.

Zu der neunten Stunde

Kreuzigung und Auferstehung Christi dargestellt auf dem Geigerschen Epitaph in St. Egidien, 1590

„Warum läutet es denn nicht mehr am Freitag um 9 Uhr?“. Diese Frage wurde in letzter Zeit öfters mal in der Gemeinde gestellt. „Hat das etwas mit den neuen Glocken zu tun?“

Zuerst einmal ist es erfreulich, dass auch heute noch auf das Läuten geachtet wird, jedenfalls in den Orten unserer weitverzweigten Gemeinde, in denen je nach Wetterlage, Entfernung und Verkehrslärm der Glockenklang überhaupt vernehmbar ist.

Nachhaltigkeit mit Fehlern

Das „Gschaader Glöggla“

Der heute im Bereich des Umweltschutzes viel gebrauchte Begriff 'Nachhaltigkeit' bildete sich in der Forstwirtschaft des 17. Jahrhunderts und geht auf das längst verschwundene Wort „der Nachhalt“ zurück. Es sollen Materialien, Bodenschätze, lebensnotwendige Dinge für Zeiten des Mangels, für zukünftige Generationen verantwortungsvoll gepflegt und vorgehalten werden.

Die „Calvinische Religion“ in Neunhof

Reliefs der Reformatoren Johann Calvin (li.) und Ulrich Zwingli am weltgrößten Lutherdenkmal in Worms.

Zum Reformationsfest:

„Was ist dein einziger Trost im Leben und im Sterben?“
Diese Frage steht am Beginn des Katechismus. Wer mit Luthers Kleinem Katechismus vertraut ist, wird jetzt stutzen: Am Anfang steht da doch das erste Hauptstück, das sich mit den Zehn Geboten beschäftigt, und Luther gebraucht immer wieder die gleiche Frage: „Was ist das?“. Nun, das Eingangszitat stammt nicht von Luther, sondern aus dem Heidelberger Katechismus, dem Lehrbuch für Gemeinde und Schule der Evangelisch-reformierten Kirche, bestehend aus 129 Fragen und den entsprechenden Antworten.

13 + 4

Wandgemälde des Apostels Petrus  an der Südwand des Kirchenschiffes

Die Pfarrei Beerbach zählt bekanntlich zu den ältesten evangelischen Gemeinden im Bereich der heutigen bayerischen Landeskirche. Die Einführung des lutherischen Bekenntnisses wird mit dem Amtsantritt des ersten evangelischen Pfarrers Conrad Wagner am 12. August 1521 datiert und liegt somit nun genau 500 Jahre zurück. Ein interessierter Besucher fragt sich vielleicht, woran er diese lange lutherische Prägung im Kirchenraum von St. Egidien erkennen kann. Er schaut sich um und entdeckt Ausstattungsgegenstände aus verschiedenen Jahrhunderten.

Fünf Ochsenaugen

Ochsenauge

Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn;
aber Israel kennt's nicht, und mein Volk versteht's nicht.
Mit diesem mahnenden Wort des Propheten Jesaja (Jesaja 1, 3) gelangten Ochs und Esel in die Krippe von Bethlehem, obwohl der Evangelist Lukas in seinem Bericht von der Geburt Jesu diese Tiere gar nicht erwähnt.
AmJohannistag, 24. Juni, dem Termin der Neunhofer Kirchweih, ist Weihnachten noch genau sechs Monate entfernt. Was also haben ein Ochse bzw. fünf Ochsenaugen in dieser Sommerausgabe des Kirchenboten zu suchen?

Lichtpflege

Lichtputzschere

Kerzen gehören in den meisten christlichen Konfessionen zur äußeren Ausgestaltung des Gottesdienstes. Als Altar-, Oster- und Taufkerzen haben sie ihre besondere Bedeutung und sie stellten ohnehin schon immer in Kirchen eine Notwendigkeit dar, denn vor der Einrichtung des elektrischen Lichtstroms waren sie auch das übliche Raumbeleuchtungsmittel. Aufgesteckt auf hohen Altarleuchtern, auf Kronleuchtern oder in Wandleuchten erhellten sie die oft dämmrigen Kirchenräume und vermittelten mit ihrem Schein wärmende Geborgenheit und eine gewisse Festlichkeit.

ALTES NEU BELICHTET

Altes Dokument

Die aufgeschlagene Seite zeigt einen Teil der Ausgaben des Jahres 1613, gerechnet in Gulden, Pfund und Pfennigen. So wurden für Wein und Oblat (Hostien) 1 Gulden 4 Pfund und 6 Pfennige aufgewendet.

Gute Haushalter

Dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat,
als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes.

Wer diese Worte im 4. Kapitel des 1. Petrusbriefes liest, der denkt dabei wohl nicht zuerst an den Haushaltsplan einer Kirchengemeinde, an Rechnungswesen und Kassenführung. Auch ein Berufsanfänger im Pfarrdienst wird zuerst Seelsorge, Verkündigung und Unterricht als Kernaufgaben seines Amtes im Blickfeld haben und nicht zeitraubende, womöglich ungeliebte Verwaltungsarbeit. Doch wer einem Pfarramt vorsteht ...

Die treue Dienerin

Glocke Neunhof

Wohl oder übel mussten wir uns daran gewöhnen, dass das Vollgeläut unserer beiden Kirchen derzeit nur aus je zwei Glocken besteht. Gebrauchs- und Alterungsschäden zwangen dazu, in jedem Turm eine Glocke stillzulegen. In Beerbach ist das seit Oktober 2017 der Fall, in Neunhof bereits seit September 2005. Die 1922 für St. Johannis beschafften zwei Eisenhartgussglocken befinden sich in einem besonders schlechten Zustand. Dies zwang dazu, dort die Glocke I vollständig außer Betrieb zu stellen und die Glocke III nur noch eingeschränkt einzusetzen.

Er trägt die ganze Welt in seiner Hand

Holzkugel in einer Hand

Unser Pfarrarchiv umfasst nicht nur unzählige Akten, Protokolle, Rechnungen, Kirchenbücher und Pläne, sondern auch einige Kuriositäten. Dazu gehört auch, in Seidenpapier eingewickelt und in einen kleinen Karton eingebettet, eine auf den ersten Blick unscheinbare, ja unansehnliche Holzkugel. Muss man so etwas denn wirklich aufheben? Antwort: Ja, denn dieser Gegenstand kann sehr viel erzählen, wenn man ihn näher betrachtet und ihn dem Fachmann zur Beurteilung vorlegt.
Die Vorgeschichte ist schnell erzählt: Als Vorbereitung der 1988 durchgeführten Beerbacher Kirchenrenovierung wurde 1984 der Dachboden gereinigt. Im Lauf der Zeit hatte sich dort Schutt angesammelt, der auf den Gewölben des Kirchenschiffes lastete. Unter alten Dachziegeln und zerbrochenen Dachlatten fand sich eine Holzkugel, die Spuren von Bemalung aufwies.

Wie man früher gefeiert hat

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Seit Jahrhunderten lag die Gründungsurkunde der Pfarrei Beerbach, der sogenannte „Konfirmationsbrief“, datiert vom 3. Februar 1520, gut verwahrt im Archiv des Pfarrhauses. Er überdauerte den Dreißigjährigen Krieg, wurde aus dem alten in das 1734 neu erbaute Pfarrhaus übernommen und zum Glück interessierten sich weder die französischen Truppen 1796 noch die Wehrmacht 1945 bei der Besetzung des Pfarrhauses für dieses Stück Pergament, das zudem einen Text in „unverständlicher“ lateinischer Sprache wiedergab.

Eine Simonshöfer Altardecke

Altardecke

Aus Anlass ihrer Konfirmation erhalten die jungen Christen Glückwünsche und Geschenke aus dem Kreis ihrer Familie, von Verwandten, Bekannten und aus der Nachbarschaft. Einer langen Tradition gemäß geben sie aber auch selbst eine Spende für ein kirchliches Projekt, das sie sich aus verschiedenen Angeboten ausgewählt haben. So haben sich die diesjährigen Konfirmandinnen und Konfirmanden dafür entschieden, ein wichtiges Arbeitsfeld der kenianischen evangelisch-lutherischen Kirche zu unterstützen. Die Mitarbeiterinnen des Pangani Lutheran Children Centre (PLCC) in Nairobi kümmern sich seit mehr als zwei Jahrzehnten um schutzlose Mädchen, die in den Slums der afrikanischen Stadt leben.

St. Johannis vor 330 Jahren

St. Johannis vor 330 Jahren

Eine Bildbetrachtung zur Neunhofer Kirchweih

Eigentlich ist es ein ganz unscheinbares Blatt altersgrauen Papiers, das zwischen vielen anderen in einer Zeichnungsmappe im Neunhofer Gutsarchiv liegt. Man stößt nicht sofort darauf, aber die skizzenartige Bleistiftzeichnung stellt eine Ansicht Neunhofs aus der Zeit um 1690 dar. Aus ihr wurde für diese Ausgabe des Kirchenboten ein Ausschnitt gewählt, der uns die Johanniskirche in ihrem baulichen Zustand vor etwa 330 Jahren vor Augen führt. „Altes neu beleuchtet“ ist ja diese Reihe von Texten in unserem Gemeindebrief regelmäßig überschrieben, und anlässlich des Kirchweihfestes nehmen wir das einmal ganz wörtlich und holen diese Zeichnung nach langer Zeit ans Tageslicht.

Wichhäuschen zeigen die Zeit

Die Turmuhr im Wichhäuschen am Kirchturm

Der Neunhofer Kirchturm weist eine Besonderheit auf, die ihn mit der Jakobuskirche in Schönberg verbindet, sonst aber von vielen benachbarten Kirchen deutlich unterscheidet: Sein spitzer Helm besitzt vier Fachwerkerker, die mittig auf jeder Seite angebracht sind. Sie sehen aus wie vier Häuschen mit Fachwerkgiebeln und Satteldächern und blicken in die vier Himmelsrichtungen. Der altertümliche Fachbegriff für solche Erkeraufbauten lautet „Wichhäuschen“. Ein Wichhaus war ursprünglich ein kleines Gebäude, das auf die Wehrmauer einer Burg oder Stadt aufgesetzt war.

Das Kirchweihfest 2021 in Beerbach

Mit einem Festgottesdienst endete das 500jährige Jubiläum

Mit einem Festgottesdienst endeten die Feierlichkeiten zum 500-jährigen Jubiläum der Erhebung zur Pfarrei (1520) und zum 500-jährigen Jubiläum der Einführung der Reformation mit der Berufung des ersten lutherisch gesinnten Pfarrers (1521).