Ortschaften

Die "Beerbacher Seite" der Kirchengemeinde

Beerbach (Stadt Lauf)
ist Sitz des Pfarramts und Ort der Pfarrkirche mit Friedhof. Das Dorf entwickelte sich aus der Niederlassung eines Siedlers namens Bero und fand erstmals 1109 Erwähnung. Im 13. und 14. Jahrhundert war der Ort Sitz des Reichsministerialengeschlechts der Herren von Beerbach. Seit dem 15. Jahrhundert gehörte Beerbach zur Herrschaft Neunhof.

Gaisreuth (Stadt Lauf)
ein im späten Mittelalter entstandener Einzelhof zwischen Oedenberg und Tauchersreuth.

Großgeschaidt (Markt Heroldsberg)
an der Bundesstraße 2, der alten "Sächsischen Straße", und an der Bahnlinie der Gräfenbergbahn gelegen, gehörte im Mittelalter zum Reichsgut um Heroldsberg und wurde 1391 von der Patrizierfamilie Geuder erworben. Auch die Kirchenstiftung Beerbach und die Herrschaft Neunhof hatten hier grundherrschaftlichen Besitz. Von 1895 bis 1972 war der Ort Sitz der eigenen Schule.

Kleingeschaidt (Markt Heroldsberg)
ist geschichtlich mit dem Nachbardorf Großgeschaidt eng verbunden. Der Ort war seit dem Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert Sitz einer Forsthube des Sebalder Reichswaldes, der Schlossbauernhof und das ehemalige Forsthaus erinnern noch daran. Der ehemalige Geudersche Besitz in Kleingeschaidt gelangte 1660 an die Welser von Neunhof. Ab 1944 erhielt das Dorf durch die "Reimesiedlung" einen weiteren Ortsteil.

Simmelberg (Stadt Lauf)
ein am Rand des Reichswaldes gelegener Weiler nahe Oedenberg, entstand als Siedlung im 13. Jahrhundert.

Tauchersreuth (Stadt Lauf)
auf dem aussichtsreichen "Kalchreuth-Tauchersreuther Höhenrücken" gelegen, wurde wie Neunhof und Beerbach bereits 1109 erwähnt und war seit dem Mittelalter mit der Herrschaft Neunhof verbunden.

Die "Untere Pfarrei" der Beerbacher Gemeinde
sei in diesem Zusammenhang noch kurz erwähnt, da die vier Ortschaften dieses Gebietes seit dem Mittelalter eng mit der Beerbacher Kirche verbunden waren und erst im 19. Jahrhundert Anschluss an die nähere Pfarrei Eschenau fanden:

Brand, einst größter Ort der Pfarrei, war Sitz verschiedener Adelsgeschlechter, die sich um das Beerbacher Kirchenwesen sehr verdient gemacht haben. Im Ort bestand auch eine Nebenschule der Beerbacher Pfarrschule.

Ober- und Unterschöllenbach gehörten ebenfalls seit ältester Zeit zum Einzugsbereich der Beerbacher Kapelle und späteren Kirche. In Oberschöllenbach hat sich ein ehemaliger Herrensitz der Nürnberger Patrizierfamilie Oelhafen erhalten, deren Begräbnisstätte sich unter dem Chorraum der Beerbacher Kirche befindet.

Brand und beide Schöllenbach wurden 1858 nach Eschenau umgepfarrt. Der Ortsteil Steinbach südlich der Schwabach (heute Landkreis Forchheim) gehörte ebenfalls zum Beerbacher Sprengel.

 

Die "Neunhofer Seite" der Kirchengemeinde

Neunhof (Stadt Lauf)
ist der größte Ort der Kirchengemeinde mit der Filialkirche St. Johannis und eigenem Friedhof. 1109 wurde Neunhof erstmals urkundlich genannt als Bestandteil des Reichsamtes Heroldsberg. Seit 1279 war der Ort Sitz einer eigenen Herrschaft und eines Hochgerichts, beides bestand bis zum Übergang an Bayern 1807. Die das Ortsbild beherrschenden Schlossbauten bewahren die Tradition der ehemaligen reichsunmittelbaren Herrschaft, die mit den Familien Geuder, Koler, Oelhafen und Welser eng verbunden war. 1528 wurde Neunhof in die Pfarrei Beerbach eingegliedert.

Bullach (Stadt Lauf)
gehört offiziell erst seit 1814 zur Pfarrei, bis dahin war das katholische Pfarramt Kirchröthenbach auch für die evangelischen Einwohner des Ortes zuständig, die jedoch schon lange zuvor von den Nachbargemeinden Beerbach und Eschenau seelsorgerlich betreut wurden. Durch die Eisenstraße, die das Dorf durchzieht, bestand bis 1806 eine staatsrechtliche und konfessionelle Trennung in einen katholischen Rothenberger und einen evangelischen Nürnberger Ortsteil.

Simonshofen (Stadt Lauf)
war ursprünglich Bestandteil der Pfarrei Neunkirchen am Sand und wandte sich nach Einführung der Gegenreformation 1628 der Beerbacher Gemeinde zu. Seit 1814 gehört Simonshofen einheitlich zu Beerbach. Der seit dem 14. Jahrhundert vom Hopfenbau geprägte Ort war eng mit dem Nürnberger Heilig-Geist-Spital verbunden, das auch die Gemeindeherrschaft und die Schulaufsicht ausübte.