SDG 2 – kein Hunger!

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Erdbeeren, Kirschen, Tomaten, Getreide – das alles wächst bei uns, anderes können wir aus allen Teilen der Welt beziehen, wir können es bezahlen und uns täglich satt essen mit guten Sachen. Was für ein Glück!
Dass das in anderen Weltgegenden ganz anders ist, sollte unseren Genuss nicht trüben, aber es kann uns zum Nachdenken anregen. Wir kennen die Bilder von unterernährten, verhungernden Babys und ihren Müttern, deren Brüste keine Milch mehr haben. Auch diese weit entfernt lebenden Menschen sind unsere Mitmenschen, unsere Nächsten, und die Bilder rühren uns an - manchmal erscheint es mir unerträglich, stets das „ganze Elend der Welt“ vor Augen zu haben…

Hunger ist ein globales Problem, ein Problem, das man nicht isoliert betrachten kann, in dem Sinne: „Denen geht es schlecht, vermutlich haben sie was falsch gemacht, das hat nichts mit uns hier zu tun!“
Es sind 7 Prozent der Weltbevölkerung, die hungern. Besser vorstellen kann man sich das mit Beispielen aus der eigenen Umgebung: in einem Dorf wie Beerbach mit ca. 200 Einwohnern würden 14 Personen hungern, in einer größeren Gemeinde wie Eckental mit 15.699 Einwohnern sähen Sie ca. 1100 hungernde Menschen auf den Straßen…

Heute geht der Handel mit Lebensmitteln um die ganze Welt in großen Warenströmen. Weltweit ist es so wie es auch im Einzelfall ist: wer mehr Geld hat, kann sich mehr kaufen, wer kein Geld hat, schaut in die Röhre. Das Thema Armut, das erste der UNO-Nachhaltigkeitsziele, haben wir im letzten Miteinander betrachtet. Beide Themen hängen eng miteinander zusammen. Die Aufgabe, diese beiden Probleme zu lösen, ist sicher eine politische, mit der Festlegung der 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) hat die Weltgemeinschaft dies anerkannt und Schritte zur Lösung in die Wege geleitet. Wir haben also sozusagen ein Notenblatt für das Stück, und auch Dirigenten. Aber es wird kein Chor draus, wenn niemand mitsingt. Jede Bürgerin, jeder Bürger unseres Landes, jede Christin und jeder Christ sind entweder Sängerinnen oder Schweigende. Erneut haben wir die unangenehme Möglichkeit, verantwortlich über unser Handeln zu entscheiden.
Welche Handlungsmöglichkeiten gibt es zum Thema Hunger?

Was wir an Lebensmitteln wegwerfen, ist enorm und vollkommen inakzeptabel. Seit mir das klar ist, sagt mir oft mein Kühlschrank, was es heute zu essen gibt, nicht der „Glusten“. Ich verwerte, was drin ist und „weg“ muss. Da gab es schon interessante Suppen (lila, weil Blaukraut drin) und Quiches, in beidem sind Gemüsereste gut zu gebrauchen, auch wenn sie nicht mehr knackig sind.
Es gibt zunehmend in den Geschäften „Retteraktionen“ mit Produkten, die ablaufen oder nicht mehr so schön sind. Da greife ich zu. Lebensmittelretterinnen (meist sind das tatsächlich Frauen) nehmen Übriges aus Supermärkten an und verschenken es (z.B. https://foodsharing.de/)
Helfen kann auch, nur so viel einzukaufen, wie man essen kann, nicht den Wagen vollpacken mit allem, was mir irgendwann mal schmecken könnte (die sieben Prozent Hungernder hätte gern unsere Probleme…)
Für jedes Lebensmittel werden viele Ressourcen verbraucht: Wasser, Düngung, Arbeitskraft, Diesel für Ackerbestellung und Transport usw. Wir werfen also viel mehr weg als nur die schrumpelige Kartoffel, die wir in dem Moment sehen.
Dass mein kleines Handeln nicht die Welt rettet, ist mir klar, aber es ist mein Beitrag. Um Einfluss auf das politische Handeln zu nehmen, kann man Petitionen unterstützen, sich in der Kommunalpolitik engagieren und wählen (ja, Sie haben recht, das hab ich schon oft geschrieben).

Guten Appetit und Genuss wünscht Ihnen
Cornelia Grob, Kirchl. Umweltauditorin ELKB